MySQL: Definition, Eigenschaften und Anwendung

MySQL ist eine der bekanntesten Technologien, um mit Big Data zu arbeiten. Die populäre Datenbank kommt derzeit in den verschiedensten Branchen zum Einsatz. Wer mit Unternehmensdaten zu tun hat oder im IT-Bereich tätig ist, sollte daher zumindest die Grundlagen von MySQL kennen.

Mit MySQL können auch Nutzer, die keine Erfahrung mit relationalen Systemen haben, schnelle, leistungsfähige und sichere Datenspeichersysteme aufbauen. MySQLs programmatische Syntax und Schnittstellen bieten den perfekten Einstieg in die Welt der Datenbanksprachen und Datenspeicher. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie sich mit SQL Datenbanken erstellen und exportieren lassen.

Was ist MySQL? – Definition

MySQL ist ein relationales Datenbankmanagementsystem (RDBMS), das auf der strukturierten Abfragesprache (SQL) basiert. Das amerikanische Software-Unternehmen Oracle ist der aktuelle Entwickler von MySQL.

Eine Datenbank ist eine strukturierte Sammlung von Daten. Sie kann verschiedene Formen annehmen und beispielsweise eine einfache Einkaufsliste, eine Bildergalerie oder eben ein Speicherort für die Informationen eines Unternehmens darstellen. Eine relationale Datenbank ist ein digitaler Speicher, der Daten sammelt und sie zueinander in Beziehung setzt. In diesem Modell bestehen die Tabellen aus Zeilen und Spalten. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Datenelementen folgen alle einer streng logischen Struktur. Der Begriff „RDBMS“ beschreibt verschiedene Software-Tools, die dazu dienen, eine solche Datenbank zu implementieren, zu verwalten und abzufragen.

Was sind die Vorteile von MySQL?

MySQL ist eines der beliebtesten Software-Module für die Implementierung und Wartung von kundenorientierten Web-Anwendungen und datengesteuerten B2B-Diensten. Zu den vielen Vorteilen der Software gehören…

  • … der Open-Source-Charakter,
  • … die Stabilität,
  • … der reichhaltige Funktionsumfang,
  • … die stetige Weiterentwicklung durch Oracle

Daher setzen große Internetkonzerne wie Facebook, Flickr, Twitter, Wikipedia und YouTube MySQL-Backends ein.

Aktueller Entwickler Oracle Gesellschaft
Ursprünglicher Entwickler MySQL AB (kurzzeitig Sun Microsystems)
Aktuellste Version 8.0.24 (20. April 2021)
Ursprüngliche Version 23. Mai 1995
Lizenz GPLv2 (oder proprietär)
Primäre Sprache C und C++
Website https://www.mysql.com/
Open-Source-Repository https://de.github.com/

4 Merkmale von MySQL

Viele Branchen arbeiten bereits mit MySQL. Daher lohnt es sich, die wesentlichen Funktionen und Merkmale der Datenbank zu verstehen. Unternehmen können so besser entscheiden, ob sie diese Technologie ebenfalls nutzen möchten.

MySQL ist kompatibel

Ein wesentlicher Vorteil von MySQL ist, dass die Technologie mit anderen Anwendungen und Architekturen kompatibel ist. Das RDBMS läuft auf allen wichtigen Betriebssystemen, einschließlich Linux-Distributionen sowie Mac OS und Windows.

Die Client-Server-Architektur von MySQL kann eine Vielzahl von Backends sowie unterschiedliche Programmierschnittstellen unterstützen. Daten lassen sich direkt von MySQL zu seinen Erweiterungen (z. B. MariaDB) sowie zu den meisten anderen RDBMS schicken, da deren Architektur und Sprache ähnlich sind.

Etablierte Migrationstools von Oracle und Drittanbietern ermöglichen es MySQL, Daten zwischen verschiedenen Speichersystemen hin- und herzuschieben. Dies ist sowohl für standortgebundene als auch cloudbasierte Systeme möglich.

Auch in virtuellen Umgebungen lässt sich MySQL einsetzen. Zudem gibt es MySQL als portable Bibliothek für Lernzwecke, Tests oder andere Anwendungen. Die weitreichende Kompatibilität macht MySQL zu einem der praktikabelsten Datenbankmanagementsystemen.

MySQL-Datenbanken sind relational

Relationale Datenbanken unterscheiden sich von anderen digitalen Speichern darin, wie sie Daten auf einer höheren Ebene organisieren. Datenbanken wie MySQL speichern Datensätze in Form mehrerer separater und stark kodifizierter Tabellen. Andere Datenbanken nutzen einen einzigen allumfassenden Speicher oder speichern Sammlungen von halb- oder unstrukturierten Dokumenten.

Daher kann ein RDBMS die folgenden Aktionen besser ausführen und optimieren:

  • das Abrufen von Daten
  • das Aktualisieren von Informationen
  • das Ausführen komplexen Aktionen wie z. B. Aggregationen

Ein logisches Modell definiert den gesamten Inhalt der Datenbank und legt Parameter für einzelne Tabellen fest. Dazu gehören:

  • die in einzelnen Spalten zulässigen Werte
  • die Eigenschaften von Tabellen und Ansichten
  • die Zusammenhänge von Indizes aus zwei Tabellen

Relationale Modelle sind aus mehreren Gründen beliebt: Sie bieten den Nutzern intuitive und deklarative Programmiersprachen. Das bedeutet, dass sie der Datenbank das gewünschte Ergebnis in einer Sprache mitteilen, die dem geschriebenen Englisch ähnelt und somit verständlich ist. Relationale Modelle kodieren somit nicht jeden Schritt der Prozedur, die zu diesem Ergebnis geführt hat. Dadurch verschiebt sich ein Großteil der Arbeit in das RDBMS und den SQL-Bereich. So lassen sich logische Regeln besser implementieren und wertvolle Ressourcen einsparen.

MySQL ist eine Open-Source-Software

Privatpersonen sowie Unternehmen können die quelloffene MySQL-Codebasis von Oracle frei verwenden, verändern und erweitern. Die Software ist unter der GNU General Public License (GPL) freigegeben.

Für Unternehmen gibt es darüber hinaus eine kommerziell lizenzierte Version von Oracle. Damit integrieren sie den MySQL-Code anschließend in andere Anwendungen oder nehmen ihn darin auf. Diese Optionen bieten Unternehmen zusätzliche Flexibilität, wenn sie sich für MySQL entscheiden. Die öffentlichen und gemeinschaftlich nutzbaren Open-Source-Versionen bereichern die Prozesse und Online-Support-Kultur von MySQL. Gleichzeitig stellen die Entwickler so sicher, dass die bereits vorhandenen oder neu entwickelte Funktionen den aktuellen Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.

MySQL ist einfach zu bedienen

Die relationale Natur von MySQL und die daraus resultierenden festen Speicherstrukturen können auf den ersten Blick restriktiv erscheinen. Der tabellarische Aufbau ist jedoch intuitiv und benutzerfreundlich.  

Denn MySQL macht viele Zugeständnisse, um die verschiedensten Datenstrukturen zu unterstützen. MySQL arbeitet mit…

  • …standardmäßigen,
  • …logischen,
  • …numerischen und
  • …alphanumerischen Datentypen.

MySQL eignet sich zudem auch für fortgeschrittene JSON- und Geodaten. Darüber hinaus bietet das MySQL-System eine Vielzahl an Werkzeugen, die zum Beispiel die Serververwaltung und Datenanalyse erleichtern. Anwender können grundsätzlich immer MySQL-Funktionen finden, die es ihnen ermöglichen, Daten nach ihren Wünschen zu modellieren und zu kodieren. MySQL ist eine der am einfachsten zu erlernenden Datenbanktechnologien.

SQL vs. MySQL: Was ist der Unterschied?

Der Mathematiker Edgar F. Codd brachte im Jahr 1970 das relationale Modell erstmalig zu Papier. Das IT-Unternehmen IBM entwickelte daraufhin SQL – eine der ersten kommerziellen Programmiersprachen, die aus dem Modell hervorgingen. Eine Zeit lang war SQL die am weitesten verbreitete Datenbanksprache. Ab 1986 galt sie als ANSI-Standard und erhielt ein Jahr später eine ISO-Zertifizierung.

SQL setzt sich aus vier Untersprachen zusammen, die jeweils einen anderen Anwendungsbereich haben.

  • DQL: Die Datenabfragesprache (DQL) ist eine der bekanntesten. Sie führt Abfragen in Datenbanken durch und extrahiert Informationen aus gespeicherten Daten. Sie kann zum Beispiel den Maximalwert in einer Spalte errechnen.
  • DDL: Mithilfe der Datendefinitionssprache (DDL) lassen sich die besonderen Strukturen und Schemata einer Datenbank kodieren. Ein Beispiel dafür ist das Erstellen einer Tabelle oder das Definieren von Datentypen.
  • DCL: Die Datenkontrollsprache (DCL) definiert den Zugriff und die Berechtigungen für alle Nutzer, die auf die Datenbank zugreifen wollen. Sie kann beispielsweise Administratorrechten gewähren oder den Zugang auf reine Leserechte beschränken.
  • DML: Mit der Datenmanipulationssprache (DML) können Nutzer Änderungen an bestehenden Komponenten einer Datenbank vornehmen. Dazu gehören das Einfügen von Datensätzen, das Aktualisieren von Werten in Zellen oder das Löschen von Daten.

Die schwedische Firma MySQL AB brachte MySQL erstmals 1995 auf den Markt. MySQL ist eine Erweiterung des ursprünglichen SQL-Standards und erhielt zusätzliche Funktionen, zum Beispiel:

  • prozedurale Programmierung
  • Kontrollflussmechanismen
  • Support-Systeme & vieles mehr

MySQL und die Cloud

Die Programmierer von MySQL AB entwickelten MySQL mit dem Ziel, große Datenbanken schneller und effizienter zu verwalten. Jahrzehntelang setzten Unternehmen MySQL in anspruchsvollen Betriebs-, Transaktions- und Produktionsbereichen ein. Die Technologie entwickelte sich parallel zur Cloud, die immer mehr als Datenspeicher dient.

MySQL unterstützt die verschiedensten Anwendungen und ist in den meisten Cloud-Datenplattformen bereits integriert. Im Vergleich zu den vielen anderen Datenspeichersoftwares, die heute auf dem Markt sind, ist MySQL eine ältere Technologie. Dennoch hat die Software nie an Beliebtheit oder Nützlichkeit verloren. MySQL hebt sich durch die folgenden Eigenschaften von moderneren Speichersystemen ab:

  • Geschwindigkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Benutzerfreundlichkeit
  • Kompatibilität

Erste Schritte mit MySQL

MySQL ist eine moderne und voll funktionsfähige relationale Datenbankmanagementsoftware. Unternehmen auf der ganzen Welt nutzen sie für die Speicherung und Verarbeitung von Daten. Aber auch als Backend für wichtige kundenorientierte Anwendungen und als Teil von leistungsstarken, etablierten Web-Software-Stacks findet MySQL Verwendung. Es lohnt sich somit, die Basics von MySQL zu erlernen.

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