So vereinfacht ein ESB die Anwendungsintegration

Ein Enterprise Service Bus dient der Anwendungsintegration, also der Anbindung aller Systeme und Anwendungen innerhalb der Unternehmensarchitektur. Dadurch können die einzelnen Komponenten reibungslos zusammenarbeiten. In diesem Artikel finden Sie eine Definition für ESB und erfahren, wie sich der Enterprise Service Bus zusammensetzt, funktioniert und welche Vorteile sich aus der Funktionsweise ergeben.

Herausforderungen bei der Anwendungsintegration ohne ESB

Früher gestaltete sich die Unternehmensanwendungsintegration (Enterprise Application Integration, EAI) mit zunehmender Anzahl an Anwendungen noch sehr kompliziert. Grund dafür war die Punkt-zu-Punkt-Integration (PTP) und damit verbundene Herausforderungen. Diese extrem unflexible und zeitaufwändig zu wartende Integrationsmethode kommt auch heute noch häufig zum Einsatz.

Innovative Organisationen setzen stattdessen auf den Enterprise Service Bus (ESB), da dieser Ansatz alle mit der PTP-Integration verbundenen Probleme, Hindernisse und Fehler aus dem Weg räumt und Entwicklern die Anwendungsintegration erleichtert. Mit einem ESB als Middleware für die Netzwerk-Komponenten besteht auch für Sie die Möglichkeit, all die typischen Anwendungsintegrationsprobleme in Ihrem Unternehmen zu lösen.

Definition: Was ist ein ESB?

Hinter dem Begriff Enterprise Service Bus verbirgt sich ein Architekturmuster in der Anwendungslandschaft eines Unternehmens, das eine einfache Integration und Kommunikation der einzelnen Anwendungen erlaubt. Die ESB-Software agiert als gemeinsame, zentrale Infrastruktur und ist der Verbindungspunkt für alle Anwendungen, Geräte und Systeme im Unternehmen. Dadurch werden einzelne Anwendungen nicht mehr direkt miteinander verbunden und Schnittstellen reduziert.

Komponenten eines ESBs

Typischerweise verfügt jeder ESB über diese zwei Komponenten:

  1. Service-Registry – Hier werden alle im ESB bereitgestellten Services registriert und veröffentlicht.
  2. Zentralisierte Verwaltung und Überwachung – Hier lassen sich transaktionale Flüsse der Interaktionsperformance innerhalb des ESB einsehen.

Das Herzstück des ESB: Services

An einen ESB angebundene Anwendungen integrieren ihre Funktionen in der Regel über sogenannte „Services“. Die einzelnen Anwendungsfunktionen werden also in einem Satz einzelner, besser nutzbarer Services zusammengefasst und bereitgestellt. Dabei handelt es sich normalerweise, aber nicht zwangsläufig, um Webservices. Nachdem Anwendungen einen oder mehrere ihrer Services über den ESB bereitgestellt haben, können Nutzer mit diesen Anwendungen interagieren, ohne viel über sie wissen zu müssen. Sie brauchen weder die technische Architektur, noch die Version oder den Lösungsanbieter zu kennen. Zur Nutzung der Anwendung benötigen sie lediglich den Service. Wichtig dabei ist, sich an die vertraglich vereinbarte Integrationsschnittstelle zu halten.
Für eine erfolgreichen Integration der Services im ESB ergibt sich folgender Ablauf:

  1. Eine Anwendung legt seine Funktionen durch Service-Enablement offen.
  2. Die Funktionen werden in einen Satz wiederverwendbarer Services unterteilt.
  3. Die Services werden im ESB zur Verfügung gestellt.
  4. Die Services werden in der Service-Registry veröffentlicht und den Benutzern zur Verfügung gestellt.

Das Service-Enablement ist komplett automatisiert – mit einem ESB ist keinerlei Handcodierung erforderlich.

Serviceflow durch einen ESB

Ein ESB kann die die Anwendungsintegration auf zwei Arten vereinfachen:

  1. Service-Inanspruchnahme – Ein Web-Frontend kann beispielsweise Services von einem ERP-System (Enterprise Resource Planning) nutzen. Dabei verbindet sich das Web-Frontend mit der ERP-Serviceschnittstelle am ESB – statt direkt mit dem ERP zu interagieren. Das heißt, wenn das ERP Korrekturen vornimmt oder sogar seinen physischen Standort ändert, bekommt der Nutzer nichts davon mit, solange der auf den ERP-Funktionen basierende Servicevertrag eingehalten wird.
  2. Service-Hierarchien – In ähnlicher Weise lassen sich Service-Hierarchien innerhalb eines ESB aufbauen, um eine für den Nutzer besser geeignete Funktionalität bereitzustellen. Die Hierarchien können aus grundlegenden Anwendungsservices sowie aus übergeordneten Geschäftsservices bestehen. In der Regel orchestrieren sie einen oder mehrere Services im ESB-Tool. Auf diese Weise können Unternehmen wertvolle Erkenntnisse anhand der Nutzungsmuster gewinnen.

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Gute Gründe, einen ESB zu implementieren

Die oft wachstumshemmenden Einschränkungen von PTP-Integrationen lassen sich mithilfe eines ESB abmildern. Eine Anwendungsintegration auf Basis von ESB beschleunigt und erleichtert nicht nur die Integration einer Vielzahl von Anwendungen und Systemen – sie fördert auch Innovationen und vereinfacht die Implementierung von Veränderungen.

1. ESB-Tools punkten vor allem mit ihrer Flexibilität

Egal, ob es um die Aktualisierung von Anwendungsversionen oder Standortverschiebungen geht – mit einem ESB sind Veränderungen an beliebigen Punkten im Netzwerk kein Problem. Da die Anwendungen als Sub-Services abstrahiert werden, haben Änderungen nur minimale Auswirkungen.

2. ESBs unterstützen die Orchestrierung

Damit gemeint ist die Fähigkeit, Funktionen zwischen Anwendungen auf einer technischen Ebene zu koordinieren. Oder anders gesagt: Das flexible Kombinieren mehrerer Services zu einer Komposition, die einen ausführbaren Geschäftsprozess beschreibt.

3. ESB beschleunigt die Integration

ESB-Software beschleunigt die Art und Weise, wie sich die Integration implementieren und bereitstellen lässt. Die Unterstützung vielfältiger gängiger Integration Patterns out of the box vereinfacht die Konstruktion von Elementen wie Common Integration Patterns, Synchronization Propagation und Recipient List.

4. ESB erspart Handcodierungen

Organisationen profitieren mit einem ESB auch davon, dass optimierter, qualitativ hochwertiger und wiederverwendbarer Code entsteht. Da ein ESB vorgefertigte Konnektoren und Komponenten nutzt, lässt sich eine breitere Palette an Anwendungen schneller und ohne manuellen Code anbinden. Auf diese Weise sparen Entwickler Zeit und können an anderen wichtigen Projekten arbeiten.

5. ESBs sind äußerst dynamisch

Wenn Ihre Mitarbeiter sagen, dass sie nicht auf Informationen warten können und Daten in Echtzeit brauchen, ist es allerhöchste Zeit für ein ESB. Die so umsetzbare ereignisbasierte Echtzeit-Umgebung bringt eine Organisation – im Vergleich zu einer Batch-basierten Verarbeitungsumgebung – um Lichtjahre voran.

Probieren Sie einen ESB aus

Überzeugen Sie sich selbst von den Vorteilen, die ein ESB bei der Anwendungsintegration bietet. Talend Open Studio for ESB ist ein kostenloses ESB-Tool, das auf erweiterbarer Open-Source-Technologie basiert. Mit Talend Open Studio for ESB ist es ganz einfach, eine leistungsstarke serviceorientierte Architektur für Anwendungen und ältere Systeme aufzubauen.

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