Was ist Datenkultur?

In der modernen, datengetriebenen Welt von heute halten es die meisten Führungskräfte für selbstverständlich, dass Daten im Mittelpunkt jedes Entscheidungsprozesses stehen sollten. Aber während unser Kopf uns vielleicht sagt, dass wir Daten zur Grundlage nehmen müssen, orientieren sich 74 % der Führungskräfte immer noch an ihrem Bauchgefühl, wenn es darum geht, Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Es muss etwas geben, das Entscheidungsträger daran hindert, so zu agieren, wie sie es eigentlich für richtig halten. Aber was genau hält sie davon ab? Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Daten haben – schließlich nutzt ein durchschnittliches Unternehmen über 400 Datenquellen. Es ist nicht so, dass wir nicht genügend Tools für Datenmanagement oder Business Intelligence haben – jüngste Schätzungen bewerten den globalen Datenmanagementmarkt auf über 82 Milliarden US-Dollar.

Wenn wir die Daten und die Tools haben, muss die Ursache dieser Geschäftsprobleme tiefer liegen: nämlich in der Organisationskultur.

Es reicht nicht aus, zu sagen, dass wir datengesteuert sein möchten. Wenn Führungskräfte Daten wirklich einsetzen möchten, um Geschäftsprozesse und Unternehmensentscheidungen zu verbessern, müssen sie in die Etablierung einer Datenkultur in ihrem gesamten Unternehmen investieren.

Definition der Datenkultur

Eine Datenkultur ist das Set aus kollektiven Verhaltensweisen und Überzeugungen von Mitarbeitern, die ein gemeinsames Verständnis von Unternehmensdaten teilen und Daten für ihre Entscheidungen und Abläufe verwenden – auf eine Weise, die sowohl internen Richtlinien als auch externen Vorschriften entspricht.

Kultur ist nur ein Teil der allgemeinen Datengesundheit eines Unternehmens und der Vision von Talend, die Auswirkungen der Daten auf die Geschäftsziele zu verbessern. Daten können als gesund angesehen werden, wenn sie leicht auffindbar, verständlich und für die Menschen, die sie verwenden müssen, von Wert sind. Diese Merkmale bleiben während des gesamten Datenlebenszyklus erhalten. In Kombination mit Datenagilität und Vertrauen in die Daten ist die Datenkultur ein Eckpfeiler gesunder Daten.

Der Unterschied zwischen Datenkultur und Data Governance

Die Aufrechterhaltung einer effektiven, gemeinschaftlichen Datenkultur erfordert einen sich ständig verändernden Balanceakt zwischen Kontrolle, Compliance und Datenzugriff. Wenn die Datenverantwortlichkeit nicht mehr ausschließlich in den Händen der IT-Abteilung liegt, haben Unternehmen Schwierigkeiten, unternehmensweite Richtlinien zu implementieren und durchzusetzen und den Datenzugriff mit einer durchgängigen Kontrolle und Compliance in Einklang zu bringen.

Ohne Kontrolle über Unternehmensdaten könnte das gesamte Unternehmen gefährdet sein. Gartner prognostiziert, dass bis 2023 die personenbezogenen Daten von 65 % der Weltbevölkerung unter Datenschutzbestimmungen wie DSGVO oder CCPA fallen werden. Das bedeutet, dass die Strafen für ein Unternehmen, das seine vertraulichen Daten nicht schützt, immer härter werden.

Aber die gesetzlichen Strafen sind erst der Anfang. Für viele Unternehmen besteht die wirkliche Gefahr im Reputations- und Vertrauensverlust durch eine Datenschutzverletzung. Und sie sind zu Recht besorgt. Wenn es zu einer Datenschutzverletzung kommt, geben 62 % der Kunden zuerst dem Unternehmen die Schuld – und 20 % von ihnen werden niemals zurückkehren.

Selbst angesichts dieser furchterregenden Folgen sind 80 % der Unternehmen immer noch zu nachlässig beim Datenzugriff und gewähren mehr Berechtigungen, als Benutzer für ihre Arbeit benötigen. Tag für Tag wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Kunden zu schützen und gleichzeitig ihre Mitarbeiter zu stärken. Diese Sammlung von Prozessen, Rollen, Richtlinien, Standards und Metriken zur Sicherstellung einer effektiven und effizienten Nutzung von Informationen wird als Data Governance bezeichnet.

Governance ist ein wichtiger Teil der Datenkultur, denn sie bietet für Unternehmen den Rahmen, um ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit der Datenkontrolle einerseits und der Notwendigkeit der Beseitigung von Gatekeepern andererseits, herzustellen. Das ermöglicht eine Demokratisierung von Daten und beschleunigt deren breite Nutzung. Doch die Etablierung einer Datenkultur selbst ist eine weitaus größere Initiative, die sämtliche Aspekte des Geschäftslebens und jeden Mitarbeiter und jeden Datennutzer betrifft.

Die Bedeutung von Datenkompetenz

Neben der Data Governance hängt eine starke Datenkultur davon ab, dass jeder über die Fähigkeiten verfügt, Daten zu verstehen, zu teilen und zu nutzen. Im Vergleich zu Datenneulingen fühlen sich Mitarbeiter mit hoher Datenkompetenz 50 % eher befähigt und haben das Vertrauen, bessere Geschäftsentscheidungen zu treffen.

Aber allzu oft überschätzen Führungskräfte den Grad der Datenkompetenz in ihrem Unternehmen. In einer kürzlich durchgeführten Umfrage waren 70 % der Führungskräfte der C-Suite der Ansicht, dass ihre Mitarbeiter über die erforderlichen Datenkenntnisse verfügten – obwohl tatsächlich nur 21 % der Mitarbeiter von ihrer Datenkompetenz überzeugt waren.

Datenkompetenz hängt stark vom Kontext ab. Um den größten Wert aus einem bestimmten Datensatz zu erhalten, muss der Benutzer verstehen, woher dieser stammt, wie er interpretiert wird und wer sonst noch dieselben Daten nutzt. Eine gemeinsame Definition von Begriffen und ein dokumentierter Daten-Glossar kann die Datenkompetenz im gesamten Unternehmen verbessern.

Vorteile einer soliden Datenkultur

In einer zunehmend komplexen Datenumgebung hat ein Mangel an Datenkompetenz aufgrund von Qualifikationslücken oder einem inkonsistenten Verständnis der Daten im gesamten Unternehmen dazu geführt, dass der Datenzugriff und die Datenkontrolle aus dem Gleichgewicht geraten sind. Dies ist entweder durch ein Daten-Gatekeeping mit zu vielen Einschränkungen gekennzeichnet, die die Datennutzung behindern, oder durch Daten, die für alle frei zugänglich sind und so die Datenqualität und Compliance gefährden. Beide Situationen führen zu weit verbreiteter Frustration im gesamten Unternehmen.

Eine starke Datenkultur ist das Gegenmittel für all diese Probleme. Mit einem kollektiven Verständnis für die Bedeutung, die Wichtigkeit und die Anwendung von Unternehmensdaten ist das gesamte Unternehmen optimal aufgestellt, um das Beste aus seinem wertvollsten Asset herauszuholen. Hier sind nur einige der Vorteile einer Investition in Ihre Datenkultur:

Höherwertige Erkenntnisse

Rohdaten allein bringen dem Unternehmen keinen Vorteil. Unternehmen mit einer etablierten Dateninfrastruktur können diese Daten jedoch in wertvolle Business Intelligence für das gesamte Unternehmen umwandeln. Und da die Vorteile einer datengesteuerten Kultur offensichtlich sind, werden die einzelnen Teams und Abteilungen mehr Lust auf Datenanalysen, Datenvisualisierungen, Berichte und Dashboards haben, um ihre laufende Entscheidungsfindung zu verbessern.

Kürzere Fristen bis zur Umsetzung

Jeder weiß, dass ein gutes Dashboard Gold ist – aber was wäre, wenn es noch etwas Besseres gibt? Unternehmen finden zunehmend Wege, neue Daten und neue Datenquellen direkt anzuwenden, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist. Fortschrittliche Algorithmen für künstliche Intelligenz und Machine Learning können Daten in Echtzeit umsetzen, anstatt Tage oder Wochen damit zu verbringen, Optionen abzuwägen.

Wettbewerbsvorteil

Mit einer starken Datenkultur können Sie die wahre Macht der Daten freisetzen: Sie erhalten einen entscheidenden Vorteil gegenüber Ihrer Konkurrenz. Indem Sie Daten in den Mittelpunkt Ihres Handelns stellen und ein gemeinsames Verständnis von Kontext und Best Practices für die Datennutzung haben, können Sie schneller handeln und bessere Entscheidungen treffen als Unternehmen, die sich immer noch auf ihr Bauchgefühl verlassen oder unter einer fragmentierten Dateninfrastruktur leiden.

Befähigung der Mitarbeiter

Und zuletzt gibt eine starke Datenkultur jedem einzelnen Mitarbeiter die Möglichkeit, datengesteuerte Entscheidungen zu treffen. Wenn Unternehmen Daten oberste Priorität einräumen, haben die Mitarbeiter Zugriff auf die richtigen Daten, um ihre Arbeit zu erledigen. Das bedeutet, dass sie den Entscheidungen, die sie treffen, vertrauen können und volles Vertrauen in ihre gewählte Vorgehensweise haben.

Wie schafft man eine Datenkultur?

Ein Drittel der Führungskräfte berichtet, dass die Schaffung einer datengesteuerten Kultur eine Herausforderung ist. Es gibt keine allgemeingültige Antwort oder magische Lösung, aber eine erfolgreiche Strategie für den Kulturwandel berücksichtigt alle Beteiligten, versteht ihre Bedürfnisse und ihre Bedeutung bei der Einführung.

Wenn es um Daten geht, beginnt die Änderung der Unternehmenskultur beim Datenteam, bei den IT-Führungskräften und beim Chief Data Officer (CDO). Sie müssen die unternehmensweite Datenstrategie festlegen, die notwendig ist, um ein Gleichgewicht zwischen angemessener Kontrolle der Daten und einem Datenzugriff herzustellen, der das Geschäft unterstützt.

Als Nächstes benötigt die Datenkulturinitiative das Sponsoring und die Zustimmung der Führungskräfte der C-Suite. Ausschließliche Top-Down-Initiativen sind selten erfolgreich, aber wenn Führungskräfte die vom Datenteam festgelegten praktischen Strategien und Richtlinien unterstützen, hat dies für die Endnutzer im gesamten Unternehmen Gewicht.

Mit gemeinsamen Erwartungen, einer gemeinsamen Sprache für Daten im gesamten Unternehmen und einer gemeinsamen Betonung der Bedeutung von Daten für Geschäftsentscheidungen ist es für den Rest des Unternehmens leicht, diesem Beispiel zu folgen. Dateningenieure, Data Scientists und Datenanalysten erhalten Zugriff auf die Daten, die sie für ein effizientes Arbeiten benötigen. Geschäftsdatenexperten und nicht-technische Teammitglieder nutzen No-Code-Tools, um auf die richtigen Daten für ihre Berichte, Programme und Kampagnen zuzugreifen. Und natürlich können Daten- und IT-Führungskräfte ein datengesteuerteres Unternehmen aufbauen und gleichzeitig Risiken mindern und die Compliance einhalten.

Datenkultur zur obersten Priorität für Ihr Unternehmen machen

Die vereinheitlichten Plattform- und Selfservice-Lösungen von Talend bringen Datendemokratisierung in Einklang mit skalierbarer Kontrolle und Compliance und schaffen so Datenkompetenz im gesamten Unternehmen. Unser Datenkatalog bietet erweiterte Funktionen zur Demokratisierung des Datenzugriffs bei gleichzeitiger Wahrung eines einzigen Kontrollpunktes. Die Datenvorbereitung bindet Endnutzer in Selfservice-Analytik ein. Und das Dateninventar hält interne Prozesse mit einer einfachen, kollaborativen Datensatzdokumentation sauber.

Mit Talend schaffen kollaborative Unternehmensglossare eine gemeinsame Sprache für Daten – die Grundlage für Datenkompetenz. Melden Sie sich noch heute für eine kostenlose Testversion an, um Ihren nächsten Schritt zu einer gesünderen Datenkultur zu gehen.

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